Europa erleben, Grenzen überwinden

Ein mehrmonatiger Auslandsaufenthalt ist für viele Studierende mittlerweile selbstverständlich. Wichtige Lernerfahrungen werden auf diese Weise gemacht, Schlüsselkompetenzen ausgebaut und die Berufschancen erhöht. Ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung findet allerdings vergleichsweise selten statt, auch Jugendliche und junge Erwachsene, denen der direkte Einstieg in Ausbildung oder Arbeit nicht gelingt, erhalten kaum diese wertvolle Chance.

Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. [BWHW] bietet daher verschiedene Projekte zur Mobilitätsförderung von Auszubildenden sowie Jugendlichen und junge Erwachsene mit erhöhtem Unterstützungsbedarf:

  • In Südhessen führen wir gemeinsam mit der Kreisagentur für Beschäftigung Darmstadt-Dieburg das mittlerweile dritte Projektvorhaben im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund, Handlungsschwerpunkt Integration durch Austausch [IdA] durch, gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds. „CHANCE EUROPA“ ermöglicht noch bis 2019 jungen erwerbslosen Menschen von 18 – 35 Jahren einen zweimonatigen begleiteten Auslandsaufenthalt mit betrieblichem Praktikum auf Kreta, Malta oder in Italien. Der Aufenthalt wird durch das BWHW intensiv vor- und nachbereitet. Bislang konnten über 250 Teilnehmende an den drei Projektvorhaben teilnehmen. Wie die Jugendlichen dies erleben, ist in einem Newsartikel unseres Standorts in Darmstadt nachzulesen.
  • Für ganz Hessen haben wir seit 2012 im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Energie und Landesentwicklung und mit Unterstützung des ESF eine Mobilitätsberatungsstelle etabliert. Mit dem Projekt „Arbeiten und Lernen in Europa – Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft“ verfolgen wir das Ziel, die Anzahl betrieblicher Auslandspraktika von hessischen Auszubildenden und jungen Fachkräften zu erhöhen. Das Projekt wird gemeinsam mit der HWK Frankfurt-Rhein-Main, HWK Kassel sowie Arbeit und Bildung Marburg durchgeführt.
  • Das in Wiesbaden angesiedelte ERASMUS+ Pool-Projekt "EuroMobility" bietet Auszubildenden aus ganz Deutschland die Chance auf ein zwei- bis sechswöchiges Auslandspraktikum im Rahmen ihrer Ausbildung. Vergeben werden 80 Stipendien in einer Förderperiode von zwei Jahren. In Kooperation mit der Mobilitätsberatung wurde bislang 141 Auszubildenden ein Praktikum in 24 europäischen Ländern ermöglicht. 
  • Und schließlich konnten wir im Projekt „Zwischen Welten Lernen“ mit Unterstützung aus Mitteln des Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan des Bundes [KJP] unsere Erfahrungen in der Organisation einer deutsch-polnischen Jugendbegegnung im Übergangsbereich Schule-Beruf in Form eines Handbuchs und Films allen interessierten Akteuren zur Verfügung stellen. Weitere internationale Jugendbegegnungen sind derzeit in Planung.

Allen bisherigen Projektteilnehmenden ist gemeinsam, dass sie ihre interkulturellen Kompetenzen ausgebaut haben, es geschafft haben, unter neuen Bedingungen zu arbeiten und lernen sowie mögliche Sprachbarrieren zu überwinden. Dies führte zu gestiegenem Selbstwertgefühl und oftmals beachtlichen Motivationssteigerungen. Zugleich hatten die jungen Menschen die Möglichkeit, neue Wertschätzung zu erfahren, bisherige Rollen abzustreifen und zu erleben, wie es sich als Fremde/-r in einem anderen Land anfühlt. Gleichzeitig fördern europäische Auslandsaufenthalte die grenzüberschreitende Verständigung und europäische Idee.

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