Was macht eigentlich ein Politiker?

Bensheim | Im Rahmen der Politikwoche des Aktivcenters U25 und des Aktivcenters Alleinerziehende in Bensheim besuchte Jan Deboy, der für die SPD im Kreistag Groß-Gerau sitzt, Ende Januar das Bildungswerk. Hier bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit viele Fragen zu stellen, die im Vorfeld während der Politikwoche erarbeitet wurden. Die Teilnehmenden befassten sich in dieser Woche mit der Arbeit und der Funktion des Bundestages, den Parteien und ihren Programminhalten und den verschiedenen Ämtern vom Bürgermeister bis zum Bundespräsidenten.

In einer regen Diskussion stellte sich Herr Deboy allen Fragen und Meinungen, die sich in dieser Zeit aufgetan haben. Zu Beginn interessierten sich die Teilnehmenden vor allem für die aktuelle politische Situation. Die Verhandlungen für eine Jamaika-Koalition gerade waren gescheitert, in den Fokus rutschte die Möglichkeit der GroKo. Herr Deboy sprach sich ganz klar dagegen aus und erläuterte uns seine Sichtweisen. In diesem Zusammenhang kamen auch die verschiedenen Möglichkeiten einer Regierungsbildung und deren Folge für die Zukunft der SPD zur Sprache. So kam schnell der Tenor auf, dass die SPD eine Führungsveränderung benötigt und eine klare Distanzierung zur CDU notwendig ist, um wieder an Glaubwürdigkeit und damit auch an Wählerschaft zu gewinnen.


Auch die AfD war ein großes Thema in der Diskussion. Da von den Teilnehmenden die Frage aufkam, warum die AfD nicht verboten wird, erläuterte uns Herr Deboy, wie der Bundestag funktioniert und wann eine Partei in Deutschland verboten werden kann. Er betonte daher auch die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit Wahlprogrammen und die Beteiligung an Wahlen, damit Parteien wie die AfD nicht gestärkt werden. Bei den Teilnehmenden blieb dennoch ein großes Unverständnis über die Duldung der AfD. Herr Deboy befasst sich in seinem Programm auch mit dem Unterstützungsbedarf von alleinerziehenden Müttern und Vätern. Auch hierzu gab es einige Fragen der Teilnehmenden. Jan Deboy sprach sich klar für freie Kinderkrippen und Kindertagesstätten aus, was bei den Teilnehmenden auf große Zustimmung traf.


Gegen Ende kam noch die Debatte zur Legalisierung von Drogen auf. Hierzu gab es sehr differenzierte Meinungen, die von „Alle Drogen verbieten – auch Alkohol“ bis „Alle Drogen sollten legalisiert werden – das verantwortliche Konsumieren obliegt jedem selbst“ reichten. Herr Deboy ist für eine Legalisierung von Cannabis, da hierdurch der Konsum entkriminalisiert wird und die Bezugs- und Produktionswege transparenter und dadurch besser kontrollierbar sind. Er ist jedoch gegen eine Legalisierung von chemischen Drogen.
Herr Deboy gab uns an diesem Tag einen guten Einblick in das Leben und Arbeiten eines Politikers und stellte sich allen Fragen der Teilnehmenden und beantwortete diese offen und ehrlich. Die Teilnehmenden waren begeistert von der Offenheit und der Nähe („da haben wir so oft die Tische hin und her gerückt und einen Rednertisch vorbereitet – und der setzt sich einfach zu uns an den Tisch – das fand ich cool“).

Kontakt

Claudia Kopanski
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