„Im Handwerk ist jede und jeder willkommen“

16 junge Menschen absolvierten die „Berufsorientierung plus“ von Wirtschaft integriert und erhielten ihre Zertifikate vom stv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden.

 

Wiesbaden | Sie hatten sich schick gemacht für diesen letzten Tag der Berufsorientierung plus, denn die 14 Männer und zwei Frauen wollten der Anerkennung, die sie bekamen, angemessen begegnen. Die „Berufsorientierung plus“ im Rahmen von Wirtschaft integriert ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Berufsausbildung. Vier Monate lang hatten die Teilnehmenden in den Berufsbildungs- und Technologiezentren der Handwerkskammer Wiesbaden sowie der „Innovation Bildung“ der Bauberufe Wiesbaden viele Berufsfelder kennengelernt und ganz praktisch ausprobiert. Von Maßschneider bis Maurer, von Friseur bis Fahrzeuglackierer: in ganz unterschiedlichen Bereichen haben die Teilnehmenden erkundet, was sie gut können und was ihnen gefällt. Dazu gab es intensive Deutschförderung, denn die Teilnehmenden haben alle ihre ganz eigene Geschichte vom Weg nach Deutschland. Weiterhin umfasste die „Berufsorientierung plus“ noch mehr Unterricht, um Lücken in der Schulbildung zu schließen und auch in Mathe, Naturwissenschaften, Politik und Geschichte fit für die Berufsschule zu werden. Mit Hilfe einer intensiven sozialpädagogischen Begleitung konnten die Teilnehmenden sehr viel darüber lernen, wie man im deutschen Ausbildungsalltag gut zurechtkommt, worauf es ankommt, um überhaupt einen Ausbildungsplatz zu kriegen und nicht zuletzt zu einer Berufsentscheidung kommen.

 

Ihre Mühen und ihre Lernerfolge würdigte auch Dr. Pott, stv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, der den Teilnehmenden am letzten Tag der Maßnahme ihre Zertifikate überreichte. Er scheute sich nicht, auch nochmal zu sagen, wo sie noch an sich arbeiten müssen, um den Anforderungen der beruflichen Realität gerecht zu werden. Doch insgesamt war seine Message klar: „Im Handwerk ist jede und jeder willkommen. Hier zählt nicht wo jemand herkommt. Hier zählt, wo Sie hinwollen.“ Er ist stolz auf den Beitrag zur Integration, den das Handwerk in der Region leistet. Natürlich wollen nicht alle der Teilnehmenden ins Handwerk. Aber das wichtigste ist, dass auf informierter Basis eine gute Entscheidung getroffen werden kann und es einen Weg nach vorne gibt. Nun geht es weiter: viele Praktika sind vereinbart, z.B. als Verkäufer, Metallbauer, medizinische Fachangestellte, Zweiradmechaniker und Friseur. Der Ausgang ist ungewiss. Es liegt nun an den Teilnehmenden, ihre Ausbildungsreife unter Beweis zu stellen. Eine „Einstiegsqualifizierung plus“ könnte sich anschließen und im Idealfall eine Ausbildung im nächsten Jahr. Wir schließen uns Dr. Pott an und wünschen allen Teilnehmenden viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg in den Beruf und viel Durchhaltevermögen.

 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Der Start der nächsten „Berufsorientierung plus“ ist für den 31. Januar 2022 geplant. Die Informationstermine und Vorgespräche für die Anmeldung laufen jetzt. Weitere Infos finden Sie unter www.wirtschaft-integriert.de oder direkt bei den für Wiesbaden zuständigen Ansprechpartnerinnen: Fabienne Grunow (grunow.fabienne@bwhw.de 0611-94929207) oder Vanessa Petzold (petzold.vanessa@bwhw.de 0611-94929208).

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