Ausbildung international erleben und Fachkräfte von morgen fördern – die Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft

Nicht nur für Studierende, auch für Auszubildende und junge Fachkräfte existieren geförderte Wege ins Ausland. In Hessen gibt ihnen das Förderprogramm „Arbeiten und lernen in Europa – Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft“ seit 2010 die Chance, ihren beruflichen Horizont zu erweitern. Warum sowohl Auszubildende als auch ihre Heimatbetriebe davon profitieren, wurde nun bei der Veranstaltung „Spotlight on. Ausbildung international erleben“ anhand von Best-Practices deutlich.

Wiesbaden | Knapp 3.000 Beratungen hat das Netzwerk „Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft“ seit dem Jahr 2010 geleistet, etwa 1.000 junge Erwachsene absolvierten seitdem einen beruflichen Auslandsaufenthalt im europäischen Ausland. Die Medienkampagne „Von AzuB“ des Ministeriums macht u.a. auf TikTok die junge Zielgruppe auf das Programm aufmerksam. „Das Ziel der Hessischen Landesregierung ist es, die Attraktivität der dualen Ausbildung sichtbar zu machen sowie den europäischen Gedanken und internationale Berufskompetenzen zu fördern. Von der spannenden Möglichkeit, berufliche Auslanderfahrungen bereits während der Ausbildung machen zu können, sollten möglichst viele Auszubildende und Unternehmen in Hessen profitieren, es ist eine Bereicherung für beide Seiten und steigert die Wettbewerbsfähigkeit“, so Dr. Mandy Pasthor (Abteilungsleiterin Außenwirtschaft, Mittelstand, Berufliche Bildung, Technologische Innovation im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum).

Als Goldschmiedin in Barcelona fachlich vorankommen

Auf den Weg gemacht hat sich zum Beispiel die Goldschmiedin Paula Dürst für ein sechsmonatiges Praktikum in Barcelona, um sich fachlich weiterzuentwickeln – sie war bei „Spotlight on“ live zugeschaltet und hob hervor: „Ich nehme aus meiner Zeit im Ausland Selbstbewusstsein mit, fachlich und als Person.“ Jannik Uusneem, Auszubildender bei Frank Goldack Metallbau erlebte drei Wochen Arbeitsalltag in Irland. Tolles Feedback für ihn: Am Ende seines Praktikums machte man ihm sogar ein Anstellungsangebot.

Engagierten Nachwuchs fördern und Netzwerke knüpfen

Während die jungen Erwachsenen im Ausland andere Arbeitstechniken kennenlernen, verbessern sie auch ihre Sprachkenntnisse, erwerben interkulturelle Kompetenzen und erweitern den eigenen Horizont. Dabei gewinnen auch ihre Betriebe: Sie steigern ihre Attraktivität als Arbeitgeber für engagierte Nachwuchskräfte, profitieren von den erweiterten Kompetenzen ihrer Auszubildenden und können eigene Netzwerke ins europäische Ausland knüpfen.

Patrick Spohner (Bruno Spohner Schlosserei und Metallbau GmbH) ist überzeugt von den Vorteilen beruflicher Auslandsaufenthalte. Er entsendet seine Auszubildenden regelmäßig und heißt junge Auszubildende aus dem Ausland willkommen. „Für mich ist das ein essenzieller Teil von Bildung. Ich möchte, dass meine Auszubildenden gerne an ihre Ausbildung zurückdenken und sagen ‚Das war eine tolle Zeit‘“, so Spohner.  

Carsten Dittmann (Holtz Office Support GmbH) sieht zwei Vorteile: Ein Auslandspraktikum lässt den Auszubildenden persönlich reifen und gibt dem eigenen Unternehmen durch die Erfahrungen des Auszubildenden vor Ort Einblicke in die Arbeitsweise von Kooperationspartnern. Das mache die Zusammenarbeit effektiver.

Dr. Christian Sperle (Zentralverband des Deutschen Handwerks, Referatsleiter im Bereich Berufliche Bildung) sprach sich in seinem virtuellen Beitrag für mehr Mobilitätsberatungs-Personal in ganz Deutschland aus, damit Handwerksbetriebe durch „schlüsselfertige Angebote“ für ihre Auszubildenden unterstützt werden können.

Gastgeber Thomas Heinz, Vizepräsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, überreichte zum Ende der Veranstaltung gemeinsam mit Dr. Mandy Pasthor den Europass an die mobilen Auszubildenden. Er beglückwünschte sie zu ihren Erfahrungen und dankte den Betrieben für ihr großes Engagement für den Fachkräftenachwuchs.

Die "Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, der Handwerkskammer Kassel, des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e.V. und Arbeit und Bildung e.V. und wird gefördert von der Europäischen Union und aus Mitteln des Landes Hessen.

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