IdA-Gruppe nach Auslandspraktikum auf Malta zurück im Bildungswerk Darmstadt

Voller neuer Erfahrungen und Eindrücke kehrte die Gruppe nach einem zweimonatigen Auslandsaufenthalt und erfolgreichen Betriebspraktikum in Malta Anfang April ins Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. Darmstadt zurück. Die Motivation für die Nachbereitungsphase ist hoch, dies ist der dritte und letzte Abschnitt des IdA-Projekts CHANCE EUROPA. 

„Das Ziel der Nachbereitung ist erst einmal die gemeinsame Reflexion und Auswertung des Erlebten.“, sagt Tabea Staubach, pädagogische Mitarbeiterin des Bildungswerks, welche die Gruppe seit Projektbeginn im November vergangenen Jahres betreut. „Darauf aufbauend erarbeiten wir Pläne für die individuelle berufliche Zukunft und konkrete Strategien zur Vermittlung in Ausbildung, Arbeit oder weitere schulische Qualifikationen“.  

Dies war der zweite Austausch mit dem neuen Zielland Malta, das neben anderen Auslandspartnern erst im vergangenen Jahr hinzugekommen ist. Aus der ersten Malta-Gruppe konnten fast alle Teilnehmer/-innen vermittelt werden. Dabei ist besonders erwähnenswert, dass zwei Teilnehmer in Malta geblieben sind. Ihnen wurde nach dem Praktikum ein fester Arbeitsvertrag von ihren maltesischen Betrieben angeboten. Auch eine Teilnehmerin in der aktuellen Malta-Gruppe wird Mitte Juni nach Malta zurückkehren und eine Vollzeitstelle in ihrem ehemaligen Praktikumsbetrieb antreten.  

Hier exemplarisch einige Ausschnitte aus den Erfahrungsberichten der Teilnehmer/-innen: 

Lisa (21), Theaterschule, Masquerade Theatre & Arts School: 

„[…] Mein Wunsch war es, etwas über das Theaterhandwerk lernen zu können. Ob es nun handwerkliche Tätigkeiten, wie das Anfertigen von Requisiten sei oder auch Organisatorisches, etwa wie ein Theaterstück koordiniert wird, war mir nicht so wichtig. Meine Erwartung war zunächst, dass sich die Praktikumsbetreuer schon darum kümmern, dass alles für mich geregelt wird. Diese Einstellung war leider wenig hilfreich, wie sich im Nachhinein herausstellte, aber es war die Haltung, die ich von der Schulzeit aus gewohnt war. Viele spannende Einblicke in den Theaterbetrieb habe ich dennoch erhalten, und einige Lektionen zum Thema Eigenverantwortung gelernt. Es lief nicht alles wie gewünscht, was jedoch den Erfahrungswert noch gesteigert hat. Das ist wohl auch die Idee hinter dem Projekt, wie mir im Anschluss bewusst wurde. Was man letztendlich an Erfahrungen aus dem Auslandspraktikum mitnimmt, kann man nicht planen, aber entsprechend handeln, wenn sich Möglichkeiten bieten. […]“

 

Bastian (34), Käsemanufaktur La Maltesa: 

“[…] Der Englischunterricht in der Vorbereitung und in der ersten Woche im Ausland in der Sprachschule war für mich sehr förderlich. Meine Kenntnisse wurden von Tag zu Tag immer besser, da ich täglich auf der Arbeit und auch im Alltag Englisch sprechen musste. Ich habe im La Maltesa gearbeitet. Dort werden italienische Käsespezialitäten wie Kuh- und Büffelmozzarella, Ricotta, Frischkäse und Butter hergestellt und auch verkauft. Der Käsemeister hat mich in der ersten Woche in die technischen Dinge für die Produktion des Käses eingewiesen, wie z.B. die Lagerung der Milch, oder wieviel Lab für welchen Käse zugegeben werden muss, welche Temperaturen eingehalten werden müssen etc. Das war zunächst viel Input für mich, aber als gelernter Koch kannte ich bereits ähnliche Arbeitsabläufe und Vorgehensweisen. Ich war sehr motiviert, Neues zu lernen und hatte bereits in der zweiten Woche alles verinnerlicht. Das Praktikum war für mich ein voller Erfolg. Ich habe viele tolle Erfahrungen gesammelt, durfte sogar einen Kochkurs mit Pippa Mattei [eine bekannte maltesische Köchin und Kochbuchautorin] anleiten, und hatte super Kollegen. Mit dem Gelernten kann ich jetzt sogar zu Hause meinen eigenen Käse herstellen […]“

 

Zozan (18), Bubbles Animation, db San Antonio Hotel: 

“[…] Voller Motivation, Aufregung und Vorfreude war ich bereit, in einem fremden Land zu leben, das Land und die Leute kennenzulernen und vor allem auch mich selbst. Der Wunsch, eine Ausbildung im Hotelbereich zu machen und alternativ in Richtung Eventmanagement zu gehen, brachten mich letztendlich in eine Branche, die bis dahin vollkommen neu für mich war – Animation. Was macht man als Animateurin? Anfangs skeptisch, ob ich mich beweisen könnte auf einem völlig neuen Gebiet, ließ ich es einfach auf mich zukommen. Das db San Antonio Hotel war ein renommiertes Hotel, was mir jeden Tag aufs Neue nahegebracht wurde, damit ich die Arbeitsmoral verstand und diese selbst annahm. Jeder dort trug eine Uniform, um sichtbar zu machen, wer wo als was arbeitete. Die ersten Tage begleitete ich meine Arbeitskollegin Kiera, die für die Tagesaktivitäten der Erwachsenen zuständig war. Dazu gehörten Stretching am Morgen, danach kam Balls, darauf folgte Aqua Gym und dann eine Mittagspause. Am Nachmittag ging es dann weiter mit Darts und mein Arbeitstag endete mit dem Quiz. Jede Aktivität dauerte ca. eine Stunde. Bevor der Tag anfing, gehörte es zur täglichen Aufgabe, durch das Hotel zu laufen und Gäste in Gespräche einzubinden. Ob es der heutige Plan für den Tag war, ein Bericht über den vergangenen oder nur Smalltalk über das Wetter, wichtig war es, Interesse zu zeigen und das Gefühl zu vermitteln, dass jemand da war, mit dem man reden konnte. Kommunikation gehört zu einer der höchsten Prioritäten eines Animateurs. Schon bald nahm ich nicht mehr als Begleiterin an den Aktivitäten der Erwachsenen teil, sondern durfte alleine im Kids Club auf die Kinder der im Hotel anwesenden Gäste aufpassen. Da diese zwischen 4-12 waren, war das eine sehr große Verantwortung für mich, doch da dies zu einer meiner Hauptaufgaben wurde, wusste ich, dass ich meine Arbeit gut machte. Je näher die Abreise kam, desto angespannter wurde ich. Gerade, als man sich erst richtig eingelebt hatte, sollte es schon vorbei sein. In den zwei Monaten schloss ich viele Bekanntschaften und Freundschaften. Gegen Ende wusste ich, dass ein gelungener Abschied wichtig war, um mit einem guten Gefühl wieder nach Deutschland zurück zu können und dort alles zu meistern, was mir bevor stand. Das war definitiv nicht das letzte Mal, dass ich auf Malta war! […]“  

Das Projekt wird im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund im Handlungsschwerpunkt Integration durch Austausch (IdA) durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

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