„Auf der Straße könnten Sie das niemals sagen“- Workshop in Frankfurt zum Thema Hatespeech und Lovespeech im Internet

Rüsselsheim | Die Teilnehmer der BOplus besuchten das Museum für Kommunikation in Frankfurt und machten dabei einen dialogischen Rundgang durch die Ausstellung „#neuland: Ich, Wir und die Digitalisierung“. Daran schloss der Workshop „Hate Speech vs. Love Speech“ an.

Der Workshop war für viele Teilnehmende ein Augenöffner, ein Blick auf die andere Seite der schönen heilen Welt, die durch Social Media vorgegaukelt wird.

Das Netz ist gefüllt mit Fake News und Hatespeech. Es werden Profile erstellt, um eigene Ideologien und menschenverachtende Einstellungen zu verbreiten oder gar das Geschehen zu beeinflussen. Mit mehreren Fake-Accounts bestärken Menschen ihre eigene Meinung in den Kommentaren. Diese Accounts heißen im Fachjargon „Sockenpuppen“ Das ist für viele neu, „dann wundere ich mich nicht mehr, wie viele Menschen den Schwachsinn, der im Internet steht, bestätigen“, so ein Teilnehmender.

„Bot-Armee“ oder „Cyber-Armee“ auch das wurde im Workshop erklärt. Die Bots bilden ein Botnet, eine Ansammlung von Computern, die mit Malware infiziert sind und von Hackern kontrolliert werden, um riesige, vernetzte automatisierte Aufgaben durchzuführen. Eine regelrechte Armee also.

Die Teilnehmenden widmeten sich der Frage „Wie möchte ich mit Menschen die Hatespeech verbreiten, kommunizieren“ und lernten, dass es hier ganz unterschiedliche Möglichkeiten gibt, dass man auch eine ganz ruhige Antwort schreiben kann oder gar eine humorvolle, die einige Leser sicherlich amüsieren wird. Den Besuchern wurde klar, dass sie keine Stärke beweisen, indem sie sich auf solche Diskussionen und Provokationen einlassen.

Während zu Beginn die Reaktionen der Teilnehmenden gegenüber provokanten Äußerungen, streitenden Bürgerinnen und Bürgern im Internet oder hetzende Hashtags auf Social Media ganz unterschiedlich war, verblieben sind am Ende auf einem gemeinsamen Nenner: „Dass ich diese Menschen mit meinen Kommentaren unterstütze, hätte ich nie gedacht. Ich wollte doch nur, dass sie mit der Wahrheit konfrontiert werden“, so die Aussage einer Teilnehmerin.

Weiterhin beschäftigten sie sich mit der Frage, ob die Wissens- und Informationsquellen in einer digitalen Gesellschaft so sicher sind, wie wir annehmen. Immerhin speichert das Netz Millionen von Daten und zeigt uns oft das an, was wir sehen wollen.

Auch das Thema „Online-Beziehung“ war Teil der Ausstellung. Hier hatten mehrere Teilnehmende bereits Erfahrungen gemacht und die Aussagen ähnelten sich: „Ich kann diesen Accounts einfach nicht vertrauen. Beim Date sah sie plötzlich ganz anders aus“.

Dies war bestimmt nicht der letzte Besuch dieses interessanten Museums.

Gefördert und betreut werden die jungen Geflüchteten und Zugewanderten von einem Team aus Ausbildern, sozialpädagogischen Fachkräften und Lehrkräften.

Start der neuen Berufsorientierung ist der 8. Februar 2021.

Wirtschaft integriert ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Es ist ein vom Land Hessen, dem europäischen Sozialfonds, den Agenturen für Arbeit sowie den Jobcentern finanziertes Programm, das Menschen mit erhöhtem Sprachförderbedarf den Weg in die Ausbildung ermöglicht.

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