Wenn alle an einem Strang ziehen…

Hofheim I Kaum ein anderes Thema hat Deutschland seit 2015 so sehr bewegt wie die Aufnahme und Integration von Geflüchteten. Die Globalisierung ist nicht mehr abstrakt, sondern greifbar. Und das in jeder Nachbarschaft. Auch in Schwalbach am Taunus.

Dabei ist gerade für junge Menschen, die nach Deutschland kommen, die duale Ausbildung ein wichtiger Baustein für ein selbstständiges Leben. Die Unternehmer-Brüder Erik Modrack [Limes-Apotheke] und Frederik Modrack [Pinguin Apotheke] aus Schwalbach gehören zu jenen engagierten Betrieben, die zwei jungen Frauen mit Fluchthintergrund die Chance geben, die Ausbildung zur Pharmazeutisch-kaufmännischen-Assistentin zu absolvieren. Die beiden 23-jährigen, aus dem Irak und Syrien, erprobten sich zunächst in einem Langzeitpraktikum, konnten die beiden Unternehmer jedoch schnell von ihrem Interesse und Willen überzeugen. „Es war schön zu sehen, wie schnell sie neu Erlerntes umsetzen konnten. Da ich sehr optimistisch bin, dass Malva und Rafal ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, haben wir ihnen den Ausbildungsplatz gerne angeboten“, sagt Erik Modrack überzeugt.

Dass die beiden Frauen die Ausbildung so erfolgreich absolvieren, hängt nicht zuletzt auch mit einem lokalen Netzwerk aus verschiedenen Akteuren zusammen, das den Menschen hilft, hier Fuß zu fassen. Denn ohne die annehmende Unterstützung von vielen Menschen, da ist sich Rafal N. sicher, wäre die Ausbildung nicht zu schaffen.

Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. begleitet die beiden auf ihren Weg. Mit dem Programm Wirtschaft integriert unterstützt es Auszubildende mit erhöhtem Sprachförderbedarf und ihre Ausbildungsbetriebe in allen Fragen rund um die Ausbildung und das Leben in Deutschland. Dazu findet seit Beginn der Ausbildung wöchentlich am Standort Hofheim Stützunterricht und Sprachförderung statt, um die Sprachkenntnisse zu vertiefen und mögliche Defizite in Fachkunde aufzuarbeiten. „In den Unterrichten beim Bildungswerk bekomme ich Hilfe, Fachbegriffe und Fremdwörter zu verstehen“, sagt Malva D.

Daneben erfahren die Auszubildenden auch eine sozialpädagogische Unterstützung und können an gemeinschaftlichen freizeitpädagogischen Angeboten, wie z. B. Besuchen in Museen, aber auch an gemeinsamen Wanderungen und Kochtagen teilnehmen, die das Miteinander verschiedener Kulturen weiter fördern.

Das Beispiel von Malva D. und Rafal N. zeigt, dass unsere Gesellschaft die Vielfalt von Kulturen annehmen und gestalten und ganz nebenbei noch neue Fachkräfte für die Region gewinnen kann, wenn alle an einem Strang ziehen.

An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei der Flüchtlingshilfe Schwalbach für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken.

 

Wirtschaft integriert ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Es wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen, des Europäischen Sozialfonds [ESF], den Agenturen für Arbeit sowie den Jobcentern. Kooperationspartner sind zudem die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, der Hessische Handwerkstag und die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Industrie- und Handelskammern. Die hessenweite Projektleitung und Umsetzung liegt beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.

Weitere Informationen über Wirtschaft integriert sind auf der Homepage www.wirtschaft-integriert.de zu finden oder über die Hotline unter 06421 30493-285 erhältlich.

 

 

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