BQS+ macht’s möglich: Individuelle Sprachförderung mit nachhaltigem Integrationserfolg

Büdingen I Die Maßnahme „Kompetenzen zeigen – Sprache lernen“ richtete sich an erwerbsfähige, leistungsberechtigte Frauen nach SGB II mit Migrations- oder Fluchthintergrund, die über geringe oder keine Deutschkenntnisse verfügten. Ziel war es, diese Frauen durch niedrigschwellige Angebote im Vorfeld von Qualifizierung und Beschäftigung zu aktivieren, sprachlich zu fördern und schrittweise an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Im besten Fall sollte eine Integration in ein versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis erreicht werden. Die Teilnahme war individuell möglich und dauerte in der Regel 6 bis 12 Monate bei 24 Stunden pro Woche. 

Das Basisprojekt lief vom 20.04.2023 bis 31.05.2024. Die ergänzende „Berufsqualifizierende Sprachförderung Plus“ (BQS+), gefördert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF), unterstützte die Umsetzung vom 01.09.2023 bis 19.04.2024. Im Rahmen des BQS+-Projekts wurden elf Teilnehmerinnen begleitet, deren Altersstruktur, Bildungsstand und Lebenssituation relativ homogen waren. Viele hatten geringe schulische Bildung oder waren nicht alphabetisiert, was individuelle didaktische Ansätze erforderte. Persönliche Herausforderungen wie ungesicherter Aufenthaltsstatus oder finanzielle Belastungen erschwerten den Lernprozess zusätzlich.

Der Unterricht war flexibel und bedarfsorientiert gestaltet, verschiedene Lernstile (visuell, auditiv, kinästhetisch) wurden berücksichtigt und durch digitale Lernformate ergänzt, um Selbstlernkompetenz und digitale Fähigkeiten zu fördern. Ein zentrales Element war der handlungsorientierte Praxisansatz „Nähen“, der lebensnahe Sprechanlässe bot und sprachliches Handeln im beruflichen Kontext ermöglichte, etwa beim Verstehen von Arbeitsanweisungen oder der Kommunikation im Team. Zudem förderte das praktische Arbeiten arbeitsrelevante Kompetenzen wie Feinmotorik, Genauigkeit, Ausdauer und Kreativität. Die Szenariendidaktik – etwa durch simulierte Kundengespräche oder Teaminteraktionen – förderte nicht nur den Spracherwerb, sondern auch zentrale Soft Skills wie Problemlösungsfähigkeit, Teamarbeit und Kommunikationskompetenz. Gleichzeitig ermöglichte sie jeder Teilnehmerin, auf ihrem individuellen Sprachniveau praxisnah zu üben. Eine regelmäßige trägerinterne Supervision unterstützte die pädagogische Weiterentwicklung des Teams.

Die Maßnahme erzielte messbare Erfolge: Eine Teilnehmerin nahm eine geringfügige Beschäftigung auf, eine weitere wechselte in eine Folgequalifizierung („TQplus Verkauf“) und sechs Frauen wurden direkt in Integrationssprachkurse übergeleitet. Weitere Teilnehmerinnen wurden für Qualifizierungen und Berufsorientierungsmaßnahmen empfohlen.

Dank der zusätzlichen ESF-Förderung im Rahmen von BQS+ konnten alle Teilnehmerinnen im Spracherwerb deutliche Fortschritte erzielen und ihre Handlungskompetenz im beruflichen Kontext stärken, wodurch die Basis für weiterführende Maßnahmen und eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt geschaffen wurde.

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