MINT-Berufsorientierungsangebot an 10 Schulen des Wetteraukrei-ses – auch in der Online-Umsetzung ein großer Erfolg

Das Projekt MINT.ice wird in Form einer freiwilligen Nachmittags-AG für Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse im Haupt- und Realschulzweig seit dem Schuljahr 2019/20 in der Wetterau durchgeführt. MINT.ice wird durch das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. im Rahmen der hessischen MINT-Aktionslinie umgesetzt. Die Förderung der MINT-Projekte erfolgt durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen aus Landesmitteln und aus Mitteln des ESF - Europäischer Sozialfonds sowie durch die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. MINT, das steht für: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Die Schülerinnen und Schüler lernen in den AGs die Berufsfelder IT, Chemie/ Biologie und Elektro durch ganz praktisch orientierte und berufsnahe Versuche kennen. Das selbst Ausprobieren und Experimentieren steht hierbei klar im Vordergrund. Den Jugendlichen werden dadurch mit Spaß an den „Wundern der Natur“ und der Umwelt, die 4 MINT Berufsfelder von Profis aus der Berufspraxis nahe gebracht. „Der ressourcenorientierte Ansatz soll das Interesse daran wecken, eine Ausbildung in diesem Bereich zu absolvieren“, berichtet Projektmanagerin Dr. Jana Fingarova. „MINT.ice setzt dementsprechend darauf, durch Talententdeckung und Förderung anhand von praktischen Versuchen, Ausbildungsberufe attraktiv darzustellen und vor allem auch die noch immer als männliche Domäne angesehenen Berufszweige, auch für junge Mädchen auf die Agenda zu rufen und so konkret den Weg für eine Ausbildung in diesem Bereich zu eröffnen.“

Während der Lockdown-Phase und des damit einher gehenden Homeschooling, hat sich das Bildungswerk bereits im vergangenen Jahr als zuverlässiger und kreativer Umsetzungspartner erwiesen und setzt das Programm mittlerweile in der zweiten Phase Online fort. Das heißt, den Teilnehmenden stehen die wöchentlichen Angebote per Video-AG zur Verfügung, die Experimente werden von zu Hause aus im gemeinsamen Videochat durchgeführt. Ein Video, das einen Eindruck zu AG vermittelt, finden Sie unter: https://mint-ice.de/#aktuelles.    

So beginnen die Teilnehmenden im Modul IT damit zu erfahren, was Computer sind, welche Computertypen es gibt, einschließlich der Supercomputer und wie Menschen mit Computern kommunizieren können. Daran anschließend entdecken die Schülerinnen und Schüler, wie man geheime Nachrichten ver- und entschlüsselt und wie schnell Computer solche Geheimcodes knacken können. „Wir haben sogenannte „Wenn..Dann..Sonst Anweisungen“ gelernt, indem wir die Hilfe einiger bekannter Figuren wie BB8 aus Star Wars, Scrat aus Ice Age, Minecraft und Angry Bird in Anspruch genommen haben. Die Kinder experimentieren so das Codieren und setzten die Theorien mit ihrem eigenen Endgerät um. Das „hinter die Kulissen Blicken und verstehen der Computersprache ist immer ein besonders schönes Erlebnis für die Teilnehmenden, da ihnen das Wunder der Technik plötzlich greifbar erscheint“, erklärt uns IT-Dozentin Andrea Hirsch. Zurzeit lernen die MINT.ice-ler, mit „Scratch“ zu programmieren. Ziel ist es, am Ende des Moduls ein funktionierendes Spiel erstellt zu haben. Alle Teilnehmenden sind mit Feuereifer dabei ihr eigenes Spiel kreativ zu entwerfen und umzusetzen“, erklärt Andrea Hirsch.

Im Modul Chemie/Bio werden spannende Experimente mit Flüssigkeiten, Gasen und biologischen Zellen durchgeführt. „Wir erzeugen dabei selbst Gase wie Kohlendioxid und untersuchen dessen Eigenschaften. Dabei füllen wir Luftballons mit diesem Gas oder löschen eine Kerze mit dem selbst hergestellten Gas. Mit selbst hergestellten Farbindikatoren prüfen wir verschiedene Stoffe, ob diese eine Säure oder Lauge sind. Mit einer farbigen selbst gebauten Lavalampe lernen wir etwas über die Dichte von Flüssigkeiten.

Außerdem untersuchen wir mit einer einfachen Methode, aus wie vielen Farben ein schwarzer Filzstift besteht. Dabei erzeugen wir tolle Farbmuster auf einem Kaffeefilter Papier.

Auch mit Lebensmittel beschäftigen wir uns und weisen nach, in welchen Lebensmitteln Stärke enthalten ist. Alle freuen sich wenn ihr Experiment gelungen ist, sei es durch die schönen Farben oder durch andere tolle Effekte. Wie die Profis isolieren wir die DNA aus Fruchtzellen und lernen dabei den Aufbau von Zellen kennen, und wie man diese aber auch gezielt zerstören kann“, erklärt der Dozent Dr. Andreas Weber.

Die Experimente sind so aufgebaut, dass sie mit einfachen Mitteln von zu Hause problemlos durchgeführt werden können. Schülerinnen und Schüler lernen auf diese Weise verschiedene Stoffe kennen und üben sich in der praktischen Durchführung von Experimenten.

Im Modul Elektro wurden Pakete mit speziellen Bausätzen und ein entsprechendes Skript an die Teilnehmenden ausgegeben. Die Experimente werden gemeinsam in einer Videokonferenz umgesetzt: Elektro-Dozent Heiko Kleyboldt: „Es werden elektrische Schaltkreise im Niedervoltbereich aufgebaut. Das Experimentieren insbesondere mit den Dioden macht unseren Teilnehmenden besonders viel Spaß und wir haben auch online eine tolle Zeit. Wenn der Schaltkreis dann richtig aufgebaut ist, bringt das Aufleuchten der Dioden die Kinderaugen zum Strahlen."

So können die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen mit elektronischen Bauteilen sammeln, die sie später dazu animieren, einen Beruf im MINT-Bereich zu ergreifen. „Wenn man etwas schon kennt, ist die Hemmschwelle geringer. Hier wird durch eigenes Handeln Wissen erworben und Neugier geweckt. Die Kinder bekommen das Gefühl, dass das ja gar nicht so schwer ist“, erklärt Heiko Kleyboldt.

Um weitere Schritte in Richtung Berufsorientierung und Ausbildungsmöglichkeiten zu gehen, setzen die Projektverantwortlichen nicht nur auf experimentelles Erfahren und Erforschen, sie bieten auch Orientierung auf zwei weiteren Ebenen an.
In diesem Rahmen stellt sich die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in den Onlineseminaren vor, um die Teilnehmenden und deren Eltern zu den entsprechenden Berufen zu beraten und ihnen Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.

Für ein erstes „Reinschnuppern“ in betriebliche Praxis kann es in diesem Schuljahr auf Grund der Pandemie keine Betriebsbesuche geben, als Ausgleich hat das Projektteam für alle drei Module eine AG-Einheit entwickelt, in welcher durch Videos und Erfahrungsberichte sowie virtuelle Betriebsführungen von Azubis unterschiedliche Berufe vorgestellt und im Plenum erarbeitet werden. Darüber hinaus bieten mittlerweile Betriebe und Initiativen im Übergang Schule Beruf virtuelle Betriebsbesichtigungen an, die mit den Mint.ice Teilnehmenden besucht werden können.

Teilnehmende Schulen:

  • Adolf-Reichwein-Schule in Friedberg
  • Erich-Kästner-Schule in Rosbach v. d. Höhe
  • Gesamtschule Konradsdorf in  Ortenberg
  • Henry-Benrath-Schule in Friedberg
  • John-F.-Kennedy-Schule in Bad Vilbel
  • Karl-Weigand-Schule in Florstadt
  • Kurt-Schumacher-Schule in Karben
  • Schule am Dohlberg in Büdingen
  • Singbergschule in Wölfersheim
  • Solgrabenschule in Bad Nauheim
Ansprechpartnerin:

Dr. Jana Fingarova
Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.
Region Rhein-Main
Pfingstweide 49
61169 Friedberg
Telefon 06031 161995- 821; -823
fingarova.jana@bwhw.de;
www.bwhw.de

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