Inklusion braucht Ansprechpartner – Einblicke aus dem Interview mit den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber Frankfurt

Wie gelingt Inklusion im Arbeitsmarkt ganz konkret? Und wer unterstützt Arbeitgeber dabei, Berührungsängste abzubauen und praktikable Lösungen zu finden? Antworten darauf lieferte ein Interview des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen e. V. mit den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) aus Frankfurt.

Als zentrale Lotsenstelle im System der beruflichen Inklusion sensibilisieren, beraten und unterstützen die EAA Arbeitgeber in allen relevanten Fragestellungen. Ihr Ziel ist es, Orientierung zu schaffen, Komplexität zu reduzieren und individuelle, umsetzbare Lösungen zu entwickeln. Das Angebot richtet sich bewusst an Arbeitgeber jeder Größe – denn gelingende Inklusion ist weniger eine Frage struktureller Voraussetzungen als vielmehr des offenen Umgangs mit Vielfalt.

Damit Beratung nicht bei theoretischen Empfehlungen stehen bleibt, setzen die EAA konsequent auf enge Vernetzung. Sie arbeiten mit relevanten Akteuren und Rehabilitationsträgern vor Ort zusammen, darunter die Bundesagentur für Arbeit, Integrationsämter, Integrationsfachdienste sowie Rentenversicherungsträger. Kurze Wege und direkte Ansprechpartner ermöglichen es, Anliegen zügig aufzugreifen und passgenau weiterzuleiten. Für Arbeitgeber entsteht so ein klarer Mehrwert: eine koordinierende Anlaufstelle, die den Zugang zu Unterstützungsangeboten erheblich vereinfacht.

Welche Fragen Arbeitgeber dabei konkret bewegen, zeigt sich immer wieder in der Beratungspraxis. Besonders häufig geht es um inklusives Recruiting, um Unsicherheiten bei der Offenlegung einer Schwerbehinderung im Bewerbungs- oder Beschäftigungskontext sowie um die Beantragung und Nutzung von Fördermitteln. Die EAA begleiten Unternehmen hierbei durch den gesamten Prozess – von der ersten Bestandsaufnahme bis zur Unterstützung in Antragsverfahren. Fördermöglichkeiten werden dabei nicht pauschal empfohlen, sondern individuell auf die jeweilige betriebliche Situation und die Bedürfnisse der beschäftigten Person abgestimmt.

Das Interview macht zudem deutlich: Die grundsätzliche Bereitschaft zur Inklusion ist bei vielen Arbeitgebern vorhanden. Hemmnisse entstehen jedoch häufig aus Unsicherheiten im persönlichen Umgang mit Menschen mit (Schwer-)Behinderung – weniger aus rechtlichen oder finanziellen Bedenken. Genau an diesem Punkt setzen die EAA an. Sie greifen Vorbehalte auf, ordnen sie fachlich ein und machen Inklusion durch konkrete Praxisbeispiele greifbar. Erfolgreiche Fälle zeigen, dass inklusive Beschäftigung nicht nur sozial wirkt, sondern auch für Unternehmen und Organisationen ein nachhaltiger Gewinn sein kann.

Fazit des Interviews: Der inklusive Arbeitsmarkt ist in Bewegung. Viele Arbeitgeber sind grundsätzlich offen, doch passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden, bleibt eine Herausforderung. Umso wichtiger sind Stellen wie die EAA, die Brücken bauen und zeigen: Inklusion ist kein Risiko, sondern eine Chance – für Unternehmen und Gesellschaft gleichermaßen.

Hinweis: Das vollständige Interview mit den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber Frankfurt ist auf YouTube verfügbar und kann dort noch einmal in voller Länge angeschaut werden: https://youtu.be/ipclAtgw75Q?si=qbc8dR_ne0yCa0dn

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Die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (kurz EAA) haben den Auftrag, Arbeitgeber zu sensibilisieren und zu beraten sowie bei allen Themen rund um die betriebliche Inklusion zu unterstützen. Ihre regionale Einheitliche Ansprechstelle finden Sie unter: www.eaa-hessen.de

Das Projekt zur Implementierung der Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber gemäß § 185a SGB IX in Hessen wird gefördert aus Mitteln des LWV Hessen Integrationsamtes. Das Projekt wird unter Einbindung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales von der Forschungsstelle des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e. V. durchgeführt.

EAA-Fachberaterin

Aline Rohrbach
Telefon: 069 580 909-29
Mobil: 0151 441 575 62
E-Mail: rohrbach.aline(at)bwhw.de


EAA-Fachberater
Noah Prodan
Telefon: 069 907 398 83 92
Mobil: 0172 56 30 220
E-Mail: noah.prodan(at)frankfurter-verein.de